Berlin, 20. März 2020
Autor: Felix Eckstein
Panik
Ihr Knurren so nah
hinter mir
Sie sind da
Gefahr
Fahr‘
Kein Auto
Lauf
Renn! Reiß dich los
doch welcher Ausweg
ich weiß nicht wo
Erst leise, jetzt lauter
ein Laut, das
roh klingt
bedrohlich
sagt Ich hol dich
bissig
die Straße leer und rissig
sie kauern im Schatten
bereit zu schnappen
zu fassen
will’s nicht fassen
Augen leuchten im Nebel
nicht bläulich, gar gräulich
rötlich, tödlich
finstere Weggefährten
die mich auf dem finsteren Weg gefährden
Ich dachte es seien Gerüchte
die sie so erzählen
dachte es wäre eine Geschichte
die man so erzählt
doch nun schlägt es zwölfe
Mitternacht
sie sind da, die Wölfe
meine Angst splitternackt
vor einer Stunde
waren sie bestimmt noch Hunde
doch nun größer
stärker, ärger
Wölfe
bissig
angeschlichen
die Straße leer und rissig
Schatten sind nur noch lange Striche
tragisch
nicht raus gehen
nicht tragbar
sagten die Heranträger, Würdeträger
Bildträger, Tonträger
Alle
Falle
umzingelt, sie vermehren sich
leerer Blick
Kralle um Kralle
näher
Zahn auf Zahn
ihr Knirschen zäher
dick wie Säulen die Läufer
dick wie Keulen die Mäuler
ihr Speichel rot gefärbt
an wessen Fleisch schon roh gezehrt
Gleich haben sie mich
mit jedem Zahn im Gebiss
Ich überkreuze die Arme geschwind
und schreie
NEIN
Nein zur Panik
die Straße von ihr, die Wölfe von ihr
und ich schreie
NEIN
bis ihre Hölle gefriert
weil ich das nicht mehr will
kein tragisches Bild
in den Dramen des Films
Und schon bald öffnen wir wieder Türen
sehen die Straße
eben, die Straße gefüllt
gefüllt mit uns.