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Drei Schreibimpulse

Schreibimpuls Märchen

Nimm dir ein Märchen zur Hand, vielleicht dein liebstes oder eines das du nicht so gut kennst. Märchen lassen sich zumeist in einer begrenzten Zeit lesen und sind von unzähligen Archetypen bevölkert. Die Welt entsteht zwischen den Zeilen und lässt viel Raum für eigene Interpretationen. Dies machst du dir zunutze.

Du könntest zum Beispiel die Vorgeschichte zu Schneewittchen schreiben: Warum ist die Stiefmutter ihr gegenüber so feindselig gestimmt und weshalb  so sehr auf ihr Äußeres fixiert? Gab es vielleicht ein traumatisches Erlebnis in ihrer Kindheit?

Aus welchem Grund hat die Hexe im Froschkönig den eisernen Heinrich verwandelt? Hatten die beiden womöglich eine Affäre? Und wie hat es ihn ausgerechnet in jenen Brunnen verschlagen, an dem die jüngste Königstochter regelmäßig mit ihrer goldenen Kugel spielt?

Du kannst das Genre deines gewählten Märchens ändern und zum Beispiel Aschenputtel als Rätsel-Krimi schreiben. Der Prinz engagiert vielleicht einen Privatdetektiv, der herausfinden soll, wer das mysteriöse, fremde Mädchen ist, mit dem er Nacht für Nacht getanzt hat?

Wenn du merkst, dass sich deine Geschichte mehr und mehr vom Ausgangsmärchen entfernt, erlaube dir, es loszulassen. So könnte ein eigenständiger Text entstehen und daraus vielleicht sogar die Anlage zu einem Roman…

 

Schreibimpuls Bücherstechen

Kennst du die Technik des Bücherstechens? Dabei nimmst du ein Buch deiner Wahl zur Hand, schlägst mit geschlossenen Augen eine beliebige Seite auf und legst den Finger auf eine Zeile, die dir als Anfangssatz für deinen Text dienen soll. Dies ist eine wunderbare Methode, um dich einzuschreiben, und in den Fluss zu kommen.

Den ersten Satz kannst du alternativ auch unterwegs finden. Mache zum Beispiel einen Spaziergang, setze dich in ein Café oder an einen See, fahre ein Stück mit dem Bus oder der U-Bahn und lasse dich von den Gesprächsfetzen, die du aufschnappst, inspirieren. Schreibe solche Sätze nieder, mit denen du in Resonanz gehst, aber auch solche, die Abscheu oder widersprüchliche Gefühle in dir auslösen und dich inspirieren, sie fortzuspinnen.

Wenn dein Text fertig ist, streiche den ersten Satz, finde stattdessen eine Überschrift für deine Zeilen.

Schreibübung Perspektivwechsel

Durchforste dein Archiv nach einem Text, der dich anspricht. Dies kann eine Kurzgeschichte, ein Kapitel oder eine Szene aus einem Roman, ein Tagebucheintrag, eine Niederschrift eines Traumes oder sogar ein Gedicht sein. Lies die gewählten Zeilen aufmerksam.

Wer ist darin die Hauptfigur? Aus welcher Perspektive wird erzählt – personal, auktorial oder handelt es sich um einen Ich-Erzähler?

Überlege, welche Perspektiven, außer der bisherigen, möglich wären. Handelt die Geschichte zum Beispiel von einem Jungen, der einen Hund findet und zur Polizei bringt? Dann liegen die Perspektive des Jungen, die des Hundes und die des Polizisten auf der Hand. Es wäre aber auch die Sicht von Spaziergängern vorstellbar, die nur am Rande miterleben, was geschieht oder die der Besitzer des Hundes, selbst wenn diese im Ursprungstext bislang keinen Raum bekommen haben. Such dir eine Perspektive aus und schreibe die Erzählung neu. Du wirst sehen, die Perspektive verändert alles.

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