Dozenten

Was gehört für mich zum Schreiben? Perspektive, Dialog, Plot, starke Bilder. Und solche Qualitäten wie Abenteuerlust, Neugier, Wissbegierde. Schreiben, literarisches Schreiben, hat nichts mit Informationsvermittlung zu tun.

Eine gute Simulation kann der Realität ganz schön in den Arsch treten.

Geschichten sind es, die die Welt beherrschen.

Literatur ist keine einsame Angelegenheit.

Schreiben ist für mich, den alltäglichen Wahnsinn in eine verständliche Form zu bringen, ihn teilbar zu machen. Also im Grunde purer Eigennutz.

Wer schreibt, lebt mehr als ein Leben.

Die Schreibfeder ist an sich so etwas wie ein moderner Portalschlüssel: Man kann mit ihr in andere Länder, Zeiten, Köpfe reisen und gleichzeitig erschafft sie komplexe Welten aus dem Nichts, die bis über die Wolken hinaus fliegen können, falls sie wollen.

Du kannst schreiben lernen. Aber das heißt nicht, dass du es für immer kannst. Du kannst nur immer den Roman schreiben lernen, den du gerade vor dir hast.

Eine richtig gute Geschichte erkennt man daran, dass sie einen nicht mehr los lässt und sich beinahe von selbst zu erzählen scheint.

Meine Arbeit erschöpft sich nicht im Lektorat, sondern umfasst immer auch die persönliche Betreuung rund ums Schreiben. Ich male AutorInnen nicht nur ein paar rote Striche an den Seitenrand, sondern vermittle Verständnis für das Schriftsteller-Handwerk.

Ich könnte auch leben, ohne zu schreiben. Aber es wäre verdammt langweilig.

Auch Umwege sind Wege. Und oft führen sie zu spannenden Geschichten.

Schreiben ist für mich vor allem eine Entdeckungsreise. Wenn ich die richtigen Fragen stelle, muss ich nichts erfinden. Alles findet sich.

Es geht immer darum, den Schöpfungsanspruch des Autoren ernst zu nehmen und ihm dabei zu helfen, seine Vision noch besser zum Ausdruck zu bringen.

Bevor man auf Reisen geht, legt man seine Route fest, um sich nicht zu verlaufen. Überraschungen gibt es unterwegs noch genug.

Tiefes Vertrauen und der Glaube an die eigene Idee sind wichtige Faktoren, die neue und unverbrauchte Geschichten erst ermöglichen. Eine erfolgreiche Bewerbung bei Verlagen verlangt das gleiche Maß an Selbstbewusstsein von Autoren, um ihren Roman von der Basis auf das nächste Level zu heben.

Das perfekte Glück im Schreibflow ist, wenn irgendwann die Romanfiguren zu einem kommen und dir ihre Geschichte erzählen.

Unser Ego bedient sich gerne dem Glauben, dass unser Intellekt der Erfinder der Geschichten sei. Ist das wirklich wahr? Ich sehe das anders. Nicht ICH schreibe, sondern ein universelles Wissen schreibt durch mich. Die Frage, mit der ich mich beschäftige: Wie schafft jede:r Autor:in einen Zugang zu diesem Wissen? Antworten finden wir u.a. in der Systemischen Strukturaufstellung und der Imaginationsarbeit.

Schreiben bedeutet zu verstehen, was war, zu spüren, was ist, und zu hoffen, was sein wird.

Die Geschichten müssen für sich sprechen.

Ein Roman stellt für mich einen Weg dar, den man selbst nicht zu beschreiten wagt. Eine Reise der Gefühle; des Erlebens von Trauer, Freude und Aufregung.

Unsere Kreativität ist die Summe unserer Erlebnisse: Menschen, Orte, Wissen - alles, was wir je gesehen, gehört, gelesen, erlebt und gefühlt haben.

In der Dramaturgie sind alle relevanten Elemente enthalten, um wichtige Entscheidungen treffen zu können.

Ich war noch nie eine Sachensucherin, aber von klein auf suchte ich nach Sinn. Im Schreiben habe ich ihn gefunden.

Ich bin sofort Feuer und Flamme, wenn ich über meine Reisen schreiben darf.

Zu erkennen, dass man glücklich war, ist leicht. Zu erkennen, dass man glücklich ist, ist Kunst.

Schreib, so laut du kannst!

Schreiben verhält sich zu Toastbrot wie Lesen zu Goldhamster.

Ohne Doppelmoral schreiben kann man nur, wenn man mit Macht und Ohnmacht umgehen lernt.